Annelies Jaedicke, Ärztin

Akupunktur · TCM

Die Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin

 

Die mehr als 2000 Jahre alte Traditionelle Chinesische Medizin ( TCM ) hat ihren Ursprung in der taoistischen Philosophie von Yin und Yang. Diese beiden polaren Gegensätze dienen der Beschreibung der immerwährenden Prozesse natürlicher Veränderungen. Alles in unserem Universum enthält sowohl Yin- als auch Yang-Aspekte, auch unser Körper.

Die Begriffe Yin und Yang repräsentieren aber auch eine Weise des Denkens: Alle Dinge werden als Teile des Ganzen gesehen, nichts kann für sich selbst existieren, ein einzelnes Phänomen steht immer in einer Beziehung zu anderen Phänomenen. So bedeutet das Schriftzeichen Yin die schattige Seite eines Hügels, Yang die die sonnige. Mit Yin werden Qualitäten wie Kälte, Ruhe, Dunkelheit, mit Yang Wärme, Aktivität, Helligkeit verbunden. Auch der Körper lässt sich sowohl äußerlich als auch mit seinen Organen in Yin und Yang einteilen, ebenso wie Erkrankungen, die Yin- oder Yang-Modalitäten in sich tragen. Jeder Yin- oder Yang-Aspekt kann wiederum in Yin und Yang unterteilt werden, Yin und Yang schaffen einander,  bedingen einander und verwandeln sich ineinander.

Die Theorie der fünf Wandlungsphasen ( Elemente ) basiert auf einem Entsprechungsdenken, mit dem die gesamten geistigen, emotionalen und energetischen Phänomene des Universums auf fünf Grundelemente ( Feuer, Erde, Metall,Wasser und Holz ) zurückgeführt werden. In der Klassifizierung der Nahrungsmittel und der chinesischen Heilkräuter wird das Konzept der Wandlungsphasen angewandt.

Ein weiterer wichtiger Begriff in der Philosophie des Tao ist der des Qi . Es gibt weder in der deutschen Sprache noch im anglo-amerikanischen Raum ein Wort, das seine Bedeutung angemessen ausdrücken kann. Im Allgemeinen wird es mit dem Begriff Lebensenergie erklärt. Qi muss aber vielmehr funktional verstanden werden: durch sein Wirken. Schmerz z.B. bedeutet eine Stagnation des harmonischen Qi-Flusses, die mit Hilfe von Akupunkturnadeln aufgelöst werden kann.

Die Ärzte und Wissenschaftler der damaligen Kulturen verstanden den Menschen unter dem Blickwinkel des taoistischen Gedankengutes als Naturwesen eingebunden in die Natur und von ihren Prozessen beeinflusst und abhängig.

Die dynamische Ausgewogenheit von Yin und Yang und der freie Fluss des Qi sind demnach unabdingbare Voraussetzungen für Gesundheit und Wohlbefinden. Durch äußere ( Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit ) sowie innere ( Trauer, Angst, Wut, Stress, Grübeln ) krankmachende Faktoren und weitere Ursachen wie Konstitution, Ernährung, unausgewogene Lebensweise u.a. kann dieses Gleichgewicht gestört, der freie Fluss des Qi behindert sein. Die Folge können Befindlichkeitsstörungen, Schmerzen und Krankheiten sein.

Akupunktur, Chinesische Diätetik und Chinesische Arzneimitteltherapie stellen drei sich ergänzende therapeutische Ansätze dar, um eine harmonische Ausgeglichenheit wieder herzustellen; sie dienen somit der Förderung der Gesunheit, der Vitalität, des seelischen Gleichgewichts und der geistigen Fähigkeiten. Die Chinesische Diätetik stellt außerdem ein vortreffliches Präventionskonzept dar, mit der Ernährung für eine gesunde Lebensweise zu sorgen.

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